Best of Indien

07. April 2018  Simone Hock 
Impressionen

Indische Blumenkunst aus farbintensiven Blütenblättern.  Relief von Elefanten in Indien.Verschiedene bunte Gewürze auf einem Markt in Indien.

Farbenfrohe Saris, hupende Rikschas, prächtige Tempel und Paläste, orientalische Melodien - das alles ist Indien. Das größte Land in Südasien erstreckt sich von den Gipfeln des Himalayas bis hin zur Küste des Indischen Ozeans und überzeugt durch seine beeindruckende Geschichte.

Die indische Kultur gehört zu den ältesten und facettenreichsten der Welt. Davon zeugen heute noch über 100 gesprochene Sprachen, Bauwerke verschiedener Stile und die Mentalität der herzlichen und gastfreundlichen Einwohner. Eine spontane Einladung zu einer gemütlichen Tasse Chai, dem südasiatischen Gewürztee mit Milch, ist ganz normal. Denn das Leben findet in Indien auf der Straße statt, zum Beispiel auf den Basaren für Gewürze, Kleidung, Holzschnitzkunst oder Schmuck. Die faszinierende Welt des Orients mit seinen exotischen Gerüchen und regionalen Volkstänzen kennen und lieben zu lernen ist ein unbeschreibliches Erlebnis.

So groß wie das Land selbst ist auch seine Pflanzen- und Artenvielfalt, die von der Vegetation des Hochgebirges im Himalaya über salzwasserresistente Gezeitenwälder an der Ostküste bis hin zu den Regenwäldern im Süden reicht. Darüber hinaus ist Indien die Heimat tausender Tierarten. Affen, vor allem die Hanuman-Languren, gelten als heilig und sind in allen Regionen verbreitet. Sie gehören ebenso wie die berühmten weißen Kühe zum normalen Stadtbild.



Delhi 



Jama Masjid von Neu Delhi. Mausoleum von Humayun. Das Indian Gate in Neu-Delhi.

Die beeindruckende Hauptstadt von Indien verbindet ihre jahrhundertealte Geschichte und Architektur mit den modernen Erscheinungen des Regierungsviertels in Neu-Delhi.

Delhi ist unter anderem für die größte Moschee Indiens bekannt. Die rot-weiße Jama Masjid befindet sich auf einem Hügel von Shahjahanabad, im Innenhof ist Platz für bis zu 25.000 Gläubige. Von diesem Standort aus bietet sich ein Rundumblick auf die belebten Straßen der Altstadt und die Festungs- und Palastanlage Rotes Fort aus der Epoche des Mogulreiches. Dicke Sandsteinmauern, Türme und Mamorkuppeln zeichnen das größte Bauwerk von Delhi mit Befestigungsanlagen, öffentlichen Bereichen und Palästen aus.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Grabmal des Großmoguls Humayun aus dem 16. Jahrhundert. Das Mausoleum gilt als Vorläufers des Taj Mahals und gehört durch seinen eleganten persischen Stil zu den schönsten historischen Bauwerken.

An den Ufern des Yamuna erinnert die Gedenkstätte Raj Ghat an den gewaltfreien Widerstandskämpfer Mahatma Ghandi: ein schlichter schwarzer Marmorquader mit Blumen und einer ewig brennenden Flamme in der Mitte. Inzwischen ist der Platz ein schöner Park mit beschilderten Bäumen, die hochrangige Persönlichkeiten wie Dwight D. Eisenhower gepflanzt haben.

Der Mondlichtplatz Chandni Chowk im Herzen von Neu-Delhi ist der perfekte Ort, um sich in das bunte Treiben der Basare zu stürzen. Die Händler bieten Gewürze, Nüsse, Tees, Parfüm, Kleidung, Antiquitäten und vieles mehr an. Direkt daneben stehen altehrwürdige Schreine und Tempel. Wer in die Paratha Wali Gali einbiegt, findet eine Gasse voller kleinerer Restaurants. Ihre Spezialität ist das gefüllte Fladenbrot Paratha in verschiedenen süßen und herzhaften Varianten. Auf dem Platz sind auch fliegende Händler unterwegs, die ihr Streetfood von einem rollenden Tisch aus verkaufen.

Der Präsidentenpalast Rashtrapati Bhavan beeindruckt mit einer Größe von 19.000 Quadratmetern und ist durchgehend von typisch indisch architektonischen Mustern geprägt. Neben den 340 Zimmern gehören auch weitläufige Mogulgärten mit Blumen, Teichen und Zierbrunnen zum Anwesen, das an der Prachtstraße Raj Path liegt. Die Straße führt auf direktem Weg zu dem 42 Meter hohen Triumphbogen India Gate im Zentrum von Neu-Delhi. In Gedenken an gefallene Soldaten sind in den Mauern 85.000 Namen eingraviert; in der Mitte des Tores brennt das stetige Feuer Amar Jawan Jyoti. Das Denkmal für den Unbekannten Soldaten befindet sich unter dem Bogen. Die Rasenflächen darum nutzen Familien gerne zum Picknicken.



Jaipur



Hawa Mahal, der Palast der wehenden Winde in Jaipur.Das Observatorium von Jaipur in Indien. Die indische Festung Amber Fort, gebaut aus Marmor und Sandstein.

Die Wüstenstadt Jaipur liegt etwa 300 Kilometer südwestlich von Deli und ist mit ihren Kinos, den Museen sowie Theatern, dem Zoo und ihrer Universität ein wichtiges Kulturzentrum. Der historische Kern ist heute noch teilweise von einer Stadtmauer durchzogen und beherbergt eines der berühmtesten Wahrzeichen von Jaipur, den Hawa Mahal. Der Palast der Winde ist Teil des 1890 gebauten Stadtpalasts und fällt durch seine raffinierte Schaufassade auf, der er seinen Namen zu verdanken hat. Insgesamt 953 kleine vergitterte Fenster sorgen hier für eine ständige Luftzirkulation des Bauwerks.

Wer in der Stadt ist, sollte sich auch keinesfalls das Observatorium Jantar Manta entgehen lassen! In seinen Hallen haben 14 Bauwerke Platz, die nach astronomischen Gesichtspunkten entworfen wurden. Besucher können unter anderem die Zeit zu messen, Planetenbahnen beobachten oder Eklipsen vorhersagen.

Die imposante Festung Amber Fort aus Marmor und Sandstein lässt sich abenteuerlich über kurvige Streckenabschnitte, beispielsweise via Jeepfahrten, erreichen. Im Inneren gleicht das Bauwerk mit kunstvollen Fassaden, Balkonen, zahlreichen Pavillons, Innenhöfen und einem prächtigen Spiegelsaal eher einem prunkvollen Palast.
Ein richtiges Abenteuer ist die geführte Safari mit Kamelen inklusive Übernachtung in der Wüste von Jaipur.



Agra




  Die Geisterstadt Fatehpur Sikri von Akbar dem Großen.

Eine der meistbesuchtesten Städte des Landes ist mit Abstand Agra. Das liegt allerdings weniger daran, dass die Handwerker dort für die Herstellung feinster Arbeiten mit Mamor bekannt sind, vielmehr zieht es die Besucher zu dem berühmten Taj Mahal. Seine harmonischen Proportionen machen ihn zu einem der bedeutendsten Beispiele des Mogulstils. Die Geschichte hinter der „Krone des Palastes“, wie der Name übersetzt heißt, ist traurig und romantisch zugleich: Das 58 Meter hohe und 56 Meter breite Mausoleum ist ein Liebesbeweis von Großmogul Shah Jahan an seine verstorbene große Liebe Mumtaz Mahal. Über 20.000 Handwerker arbeiteten an dem Gebäude in der Form einer Moschee, 1.000 Elefanten brachten die Baumaterialien aus ganz Indien herbei und zur Veredelung zieren 28 verschiedene Edel- und Halbedelsteine den wertvollen Marmor. Frisch verheiratete Inder glauben übrigens daran, dass ein Besuch des Taj Mahals ihre Liebe dauerhaft stärkt.

Auch in Agra steht eine bemerkenswerte Festungs- und Palastanlage; sie liegt circa 2,5 Meter vom Taj Mahal entfernt auf einem Hügel am Ufer des Yamuna-Flusses. Das Rote Fort ist von einer 2,4 Kilometer langen Mauer umgeben und nur zwei große Haupttore gewähren Einlass in den riesigen halbmondförmigen Komplex. In der Anlage befinden sich beeindruckende Paläste mit weißem Marmor, Moscheen und Gärten.

In der Felswüste bei Agra liegt die Geisterstadt Fatehpur Sikri aus dem 16. Jahrhundert. Sie ist ein Sinnbild dafür, welche architektonischen Wunder zu Zeiten des Gründers Kaisers Akbar des Großen erschaffen werden konnten. Die Stadt besteht aus einer großen Moschee und zahlreichen Palästen wie dem Harem Jodha Bai, das fünf Stockwerke hohe Panch Mahal und die private Audienzhalle Diwan-i-Khas. Vermutlich ist der Mangel an Wasser Schuld daran gewesen, dass die Menschen die „Stadt des Sieges“ nach ein paar Jahren wieder aufgaben.



Mumbai (Bombay)



Der Triumphbogen Gateway of India in Mumbai. Die Elephanta Höhlen zu Ehren des hinduistischen Gottes Shiva. Filigran gearbeitetes Gebäude in Mumbai.

Die wichtigste Hafenstadt in Indien ist auch das Zuhause vieler Schauspieler, Stars und der High Society. Hierhin zieht es viele Künstler der klassischen und modernen indischen Musik, Tänzer sowie Personen aus dem Theater- oder Filmgeschäft. Viele Inder sprechen heute noch von Bombay, denn so hieß die Metropole bis 1996. Danach erhielt sie ihren jetzigen Namen Mumbai, eine Kombination aus der Göttin „Mumba“ und dem Wort „Aai“ für Mutter. Sie liegt auf der Insel Salsette; in ihrem Stadtgebiet befinden sich die drei großen Seen Tulsi Lake, Vihar Lake und Powai Lake.

Streetfood ist auf den Straßen der quirligen Stadt extrem beliebt. Vor allem die frittierten Fladen Pani Puri mit Soße und Gemüse oder das scharfe Bhel Puri mit Puffreis muss man probiert haben!  

In Colaba führt kein Weg an dem honigfarbenen Triumphbogen Gateway of India vorbei. Er wurde als Erinnerung an den Besuch von König Georg V. und seiner Frau Maria von Teck 1911 errichtet. Denn schließlich betrat damals das allererste Mal ein britischer Monarch indischen Boden. Heute fahren von seiner Steintreppe Passagierboote ab, die ihre Gäste zur Insel Elephanta bringen. Auf dem kleinen Eiland können die Elephanta-Höhlen aus dem 8. Jahrhundert bewundert werden. Seit 1987 gehören sie zum UNESCO Weltkulturerbe und gelten als bedeutende Werke der hinduistischen Bildhauerkunst. An diesem Ort ehren die Inder Shiva, einen der wichtigsten Götter des weit verbreiteten Hinduismus. Die zentrale Skulptur in der Haupthöhle ist Trimurti. Sie zeigt die drei Gesichter des Gottes als Schöpfer, Bewahrer und Zerstörer.

Die Moshee Haji Ali Dargah ist gleichzeitig auch ein Schrein des Sufismus‘. Sie liegt besonders malerisch auf einer Insel, die bei Ebbe durch einen etwa 200 Meter langen Weg erreichbar ist. Wenn die Sonne abends untergeht, taucht sie die weißen Minarette und die Mogul-Kuppeln der Moschee in ein imposantes Farbspiel.

Porbandar, eine Küstenstadt auf der Halbinsel Saurashtra, ist der Geburtsort des Unabhängigkeitskämpfers Mahatma Ghandi. Der Gita-Tempel beherbergt ein bemerkenswertes Relief des gewaltfreien Revolutionärs.

Es lohnt sich auch unbedingt den Malabar Hill bei den Hängenden Gärten von Mumba zu besuchen. Unzählige Gärtner verleihen den Büschen und Sträuchern die Form von Tieren oder verschiedensten Objekten. Der gesamte Komplex ist ein beeindruckendes Kunstwerk des Gartenbaus und von hier aus genießen Besucher einen fabelhaften Ausblick auf die Stadt, der vor allem in den Abendstunden überaus fasziniert.


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